Zurab Mgvdliashvili ("Nikalas Marani")


Zurab Mgvdliashvilis Großvater Nikala errichtete bereits 1928 in Kardenakhi am rechten Ufer des Alazani einen kleinen Marani und baute Wein an. Damals in der Sowjetzeit fuhren in Kachetien noch Züge und das Grundstück stand im Zentrum des Dorfgeschehens direkt gegenüber vom Bahnhof. Der Zahn der Zeit machte auch dort nicht halt und nur eine Bahnhofsruine erinnert noch an die alte Zeit… Als Zurab 2005 das Grundstück übernahm, war nicht viel mehr übrig als das alte Fundament. Als Hommage an ihn und die lange Familientradition restaurierte er alles in liebevoller Kleinstarbeit und behielt auch den alten Namen, Nikalas Marani, bei. Er kaufte kleine Rebflächen in erstklassigen Lagen auf, bis er sich damit ganz der Weinherstellung widmen konnte. Trotzdem stetig wachsender Nachfrage seiner Weine, will er nur so weit wachsen, dass er noch selbst alles kontrollieren kann, weil es sonst nicht mehr der Wein aus seiner Feder wäre. Auf einem 5 Hektar großen Gebiet werden jährlich bis zu 10.000 Flaschen Wein produziert. Er hat Weinberge auch in den umliegenden Dörfern und bewirtschaftet ohne künstliche Bewässerung. Ich hatte das Glück, ihn bei der Weinlese im Herbst 2019 kennenzulernen als jemanden der mittags die Trauben selbst in der Kelter presst, abends mit mir über Bacchus und die Welt redete und am nächsten Morgen konzentriert am Laptop klassisches Business abwickelte. Nikalas Marani ist stolzes Mitglied der Natural Wine Association und Zurab selbst ist der Direktor dieser Vereinigung von aktuell über 100 Naturwinzern. Eine große Verantwortung, inhaltlich wie zeitlich: täglich steht er mit anderen Winzern im Austausch, die seinen organisatorischen Rat suchen, weil er nach außen hin auch als Vertreter aller auftritt.